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CREATURES

Pressemitteilung

 

Haleh Gallery präsentiert erstmals die Arbeiten von Tanja Fender in der Einzelausstellung Creatures.

 

Tanja Fender (*1973, in Winogradar, Kirgisistan) beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit der Frage was Mensch und Tier voneinander trennt. Wo ist die Grenzlinie oder wie definiert sich menschliches oder tierisches Leben?

Um dieser Frage nachzugehen, erschafft Tanja Fender Skulpturen und Aquarellzeichnungen von Tieren. Aus unterschiedlichen Materialien, wie Filz, Kunstfell und Silikon kreiert die Künstlerin teilweise lebensgroße Skulpturen von Mäusen, Ratten, Hasen oder Bären. Mit Hilfe von Bildhauerei arbeitet Tanja Fender sehr präzise und verleiht ihren Tierskulpturen eine starke Lebendigkeit durch die menschliche Emotionen wie Liebe, Wut, Hass und Schüchternheit visualisiert werden können. Dies wird zum Beispiel an der Skulptur Zwei Mäuse (2016) deutlich, die auch in der Ausstellung zu sehen ist. Zwei Mäuse werden als ein sich küssendes menschliches Liebespaar inszeniert, die aus Gips, Styropor und Ölfarbe erschaffen wurden. Die animalische und dunkle Seite von Menschen und Tieren wird vor allem in den Aquarellzeichnungen thematisiert. Dort finden wir auch Mischwesen aus Mensch und Tier, wie eine Vogelfrau oder Wurmfrau, die erneut die konzeptuelle Trennung zwischen tierischen und menschlichen Dasein hinterfragen.

 

Ihre künstlerische Motivation erklärt Tanja Fender folgendermaßen:

„Die Wesen, die meine Phantasie bevölkern, werden in meinen Plastiken zum Leben erweckt und sind die wichtigsten Protagonisten meiner Bildwelt. Es fühlt sich an, als würden sie an die Tür meines Bewusstseins klopfen und unaufhörlich nach dem Weg in die sichtbare Welt suchen. Nur durch diese Metamorphose kann ich der ‚animalischen’ Ebene menschlicher Emotionalität den Ausdruck geben, den sie sucht.“

 

Durch diesen konzeptionellen Ansatz, lassen sich die künstlerischen Arbeiten Fenders in dem aktuellen kulturwissenschaftliche Diskurs des Posthumanismus verorten und verleihen den Arbeiten auch eine große politische Relevanz. Denn in der posthumanistischen Philosophie geht es vor allem darum, die Größe Mensch als Maß aller Dinge zu überwinden. Ein Zweig dieser Denkschule beschäftigt sich mit einer ähnlichen Frage, die auch Tanja Fender artikuliert und zwar der Differenz zwischen Mensch und Tier. Hier werden weniger die Unterschiede zwischen den Spezies beobachtet, sondern es geht darum einen übergreifenden Zusammenhang zwischen den menschlichen und tierischen Gemeinsamkeiten darzustellen, der sich beispielsweise auf genetischer Ebene einwandfrei beweisen lässt.

 

 

CV

Tanja Fender  (*1973 in Winogradar, Kirgisistan) lebt und arbeitet in München. Sie studierte Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München bei Norbert Prangenberg. Von 2006-2008 war sie Meisterschülerin bei Norbert Prangenberg.

Einzelausstellungen (Auswahl): „Hinter dünner Wand“, Kunstverein Bad Dürkheim (2016); „Zusammenfügung“ Kunstverein Ebersberg, Galerie Alte Brennerei (2015).

Gruppenausstellungen (Auswahl): „Verborgenes – Bestandsprobe III“, Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern (2016); Arkadenale_piep „10 Jahre Kunstarkaden“, Kunstarkaden, München (2015), „Irgendwas mit Löchern“, galerieGEDOKmuc, München (2014);IHAA Foundation Exhibition, Gachon University Seoul, Korea  (2012).

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