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ONE WORLD (UNITED & UNTITLED)

ONE WORLD (UNITED & UNTITLED)

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Philipp Messner

Eröffnung: 23. Mai 2014, 18 – 21 Uhr

Dauer der Ausstellung: 24. Mai – 7. Juli 2014

Versucht man sich an lang vergangene Zeiten zu erinnern, entsteht vor dem Auge der Erinnerung eine Akkumulation verschiedener Bilder aus dem privaten und kollektiven Bildgedächtnis. Viele dieser Bilder sind verschwommen, die Details kaum mehr zu erkennen und viele Eindrücke scheinen ihre Farben verloren zu haben. Erinnerungen werden vor allem aus imaginären schwarz-weiß Aufnahmen der Vergangenheit konstruiert.

An diesem Punkt setzen die Arbeiten von Philipp Messner für die Ausstellung ONE WORLD (UNITED & UNTITLED) in der Haleh Gallery an. Philipp Messner untersucht mit seinen Arbeiten die Auswirkungen der zunehmenden Globalisierung. Die Arbeit A3_UNITED und UNTITLED FLAGS bestehen aus einem Mosaik verschiedener Nationalflaggen, welche aber kaum mehr identifizierbar sind; der Schwarzdruck reduziert Streifen und politische Embleme auf grafische Muster. Dies führt uns vor Augen, dass in der heutigen Welt nicht nur nationalstaatliche Territorien ihre Bedeutung verlieren, sondern auch kulturelle Differenz durch die Globalisierung homogenisiert wird.

Auch die Arbeit FLASHBACK greift das Thema der Nationalflaggen auf. Politische Embleme, die dazu dienten Nationen zu repräsentieren, wurden aus einer Stahlplatte gelasert und in einem performativen Akt an eine Wand geworfen. Übrig bleibt ein Musterbogen, der die Beliebigkeit dieser visuellen Codes deutlich macht.

Mit den Arbeiten für ONE WORLD (UNITED & UNTITLED) erschafft Philipp Messner eine Archäologie der Globalisierung für die Zukunft; Relikte aus einer vergangen Zeit, die einst Nationalstaatlichkeit repräsentieren sollten, werden auf ihre Grundformen reduziert und somit diese Idee ad absurdum geführt. Auch auf der ästhetischen Ebene wird diese Strategie konzeptualisiert: Eine wiedererkennbare künstlerische Handschrift wird zu Gunsten einer industriellen und universellen Ästhetik ersetzt.

Philipp Messner kreiert mit seinen Arbeiten eine Erinnerungskultur an eine alte und bereits verblasste Weltordnung. Was bleibt, ist nur eine vage Erinnerung an das schwarze Quadrat.

Philipp Messner (*1975) lebt und arbeitet in München. Studium (Diplom 1999) an der

Akademie der Bildenden Künste, Wien, bei Michelangelo Pistoletto und an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts (ENSBA), Paris, bei Giuseppe Penone und Jean-Luc Vilmouth.

Preise und Stipendien (Auswahl):

Residence am Contemporary Art Center Ujazdowski Castle, Warschau, PL (2009/10);

„Kunstpreis Museion“, Bozen, I, (2008)

Einzelausstellungen (Auswahl):

„unknown again“ Kunstverein Göttingen, Göttingen (2012); Galerie Bernd Kugler (mit Christine Moldrickx), Innsbruck (2010); „Vacuum“, Steinle Contemporary, München (2009); „Die Produktion der Konstruktion“, arge/kunst, Bozen, I (2007)

The exhibition ONE WORLD (UNITED&UNTITLED) by Philipp Messner continues until end of August.
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